Feuerwehr-Leitstelle
Wer 112 wählt, kommt in der Feuerwehrleitstelle an, dem Herzstück jeder Berufsfeuerwehr. In Mainz befindet sich die Leitstelle in der Jakob-Leischner-Straße in Mainz-Bretzenheim. Hier gehen sämtliche Notrufe ein: nicht nur aus dem Mainzer Stadtgebiet, sondern auch aus den Landkreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms. Und von hier werden innerhalb kürzester Zeit entsprechende Maßnahmen veranlasst. Auch Polizei und Rettungsdienst sind über Standleitungen sofort erreichbar. Nach umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen präsentiert sich die Feuerwehrleitstelle seit April 2006 auf höchstem Niveau und mit neuer digitaler Technik. Neben einer modernen Ausstattung sind vor allem Schnelligkeit, eine gute Koordination und hohe Professionalität der Disponenten einer Leitstelle unerlässlich. Schließlich gehen hier jeden Tag bis zu 800 Anrufe ein! Seit November 2005 wurde die neue Leitstellentechnik in die erneuerten Räumlichkeiten eingebaut. Mit der Übernahme der Alarmierung der Feuerwehren des Landkreises Alzey-Worms ist die Feuerwehrleitstelle nun für insgesamt fast 530.000 Einwohner und 158 Feuerwehren in den Stadt- und Landkreisen zuständig. Das
neue Leitstellensystem setzt sich im Wesentlichen aus folgenden Komponenten zusammen: Von den sechs Einsatzleitplätzen der neuen Leitstelle befinden sich fünf im eigentlichen Leitstellenraum und einer im Stabsraum. Jeder Einsatzleitplatz ist mit vier Bildschirmen und einem Touchscreen zur Bedienung des Notruf- und Funkabfragesystems ausgestattet. Im Stabsraum sind sechs so genannte Ausnahmeabfrageplätze aufgebaut. Sie dienen der Abfrage des Notrufes bei besonderen Einsatzlagen, wie z.B. Unwetterlagen. Ausblick Integrierte Leitstelle MainzDas Land Rheinland-Pfalz hat im Jahr 2001 begonnen, landesweit Integrierte Leitstellen als Meldeköpfe für alle nicht-polizeilichen Hilfeersuchen einzurichten. Es ist das erklärte Ziel der Landesregierung, dass die Integrierten Leitstellen an Standorten mit Berufsfeuerwehren in den dortigen Feuerwehrleitstellen eingerichtet werden. Durch die Fusion von Rettungs- mit Feuerwehrleitstellen entstehen Synergie-Effekte, die zu einer Effektivitäts- und Effizienzsteigerung führen. Demnach wird auch in Mainz, am Standort der Feuerwache 1 in Mainz-Bretzenheim, eine Integrierte Leitstelle entstehen. Sie wird Führungseinrichtung und zentrale Alarmierungsstelle der Feuerwehren, des Rettungsdienstes und der Katastrophenschutzeinheiten für ganz Rheinhessen. Wer zukünftig den Notruf 112 aus den Landkreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms sowie den kreisfreien Städten Mainz und Worms wählt, wird automatisch mit der Integrierten Leitstelle Mainz verbunden. Anstelle von unterschiedlichen Rufnummern für die Feuerwehr (112) und den Rettungsdienst (19 222) wird es neben der Nummer 110 für die Polizei nur noch die europaweit einheitliche Notrufnummer 112 geben. Der gesamte Bereich der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr ist unter dieser Notrufnummer erreichbar, ein langwieriges Vermitteln zwischen den Notdiensten entfällt. So wird wertvolle Zeit gespart. Die Integrierte Leitstelle Mainz alarmiert künftig "aus einer Hand" gezielt und schnell die Einsatzkräfte, die bei Unglücksfällen am wirksamsten helfen können. Die Integrierte Leitstelle Mainz in Zahlen:
Aktueller Sachstand: Gemeinsames Ziel der Städte und Landkreise ist es, die Planungen für die Integrierte Leitstelle Mainz so schnell wie möglich auf den Weg zu bringen. Dazu soll zunächst eine Bedarfs- und Grobplanung durchgeführt werden. Hintergrund zu den Integrierten Leitstellen in Rheinland-Pfalz: Mit der Novellierung des Landesgesetzes über den Brandschutz, die Allgemeine Hilfe und den Katastrophenschutz (Brand- und Katastrophenschutzgesetz) sowie des Landesgesetzes über den Rettungsdienst sowie den Notfall- und Krankentransport (Rettungsdienstgesetz) im Jahr 2005 wurden die gesetzlichen Grundlagen zur Schaffung von Integrierten Leitstellen in Rheinland-Pfalz geschaffen. Einer der wesentlichen Aufgaben der Integrierten Leitstellen sind die Alarmierung und die Führungsunterstützung. Die Integrierte Leitstelle ist als rückwärtige Führungseinrichtung ständig mit hauptberuflichen beziehungsweise hauptamtlichen Disponenten besetzt, die sich als erfahrene Rettungsassistenten oder als Beamte des mittleren feuerwehrtechnischen Dienstes für diese Aufgaben qualifiziert haben. Sie nehmen Notrufe und Alarmmeldungen entgegen und alarmieren die Einheiten der Feuerwehren, des Rettungsdienstes oder des Katastrophenschutzes gemäß den örtlichen Alarm- und Ausrückeordnungen. Gemeinsam mit den Feuerwehreinsatzzentralen in den Verbandsgemeinden unterstützen sie auch die Einsatzleiter bei ihrer verantwortungsvollen Führungstätigkeit an der Einsatzstelle.
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