Feuerwehr Mainz: Einsätze

Aus bisher ungeklärter Ursache brach am Montag, 16. Juli 2001 um kurz vor 15.00 Uhr in einer als Kühlhaus gebauten Lagerhalle ein Feuer aus. Lagerarbeiter hatten das Feuer entdeckt und zunächst eigene Löschversuche unternommen. Nachdem diese scheiterten alarmierten sie die Feuerwehr.

Die Halle im Gewerbegebiet in Mainz-Hechtsheim ist 70 Meter lang, 35 Meter breit und 12 Meter hoch. Die Kühlanlage war bereits vor einigen Jahren abgeschaltet worden, so dass jetzt sehr unterschiedliche Stoffe in der Halle gelagert wurden: Lebensmittel, Stoffe zur Lebensmittelherstellung, verschiedene Reinigungsmittel, Insektenspray, um nur einige Stoffe zu nennen.

Die Lagerhalle wurde in doppelwandiger Bauweise errichtet, d.h. eine Betonaußenschale, eine Betoninnenschale, dazwischen eine etwa 10 cm starke Isolierschicht aus Styropor. An der Gebäudelängsseite befinden sich zwei Zugänge, an den Stirnseiten befinden zum einen die Laderampe mit Schiebetor bzw. eine Zugangstür an der gegenüberliegenden Seite.

Die Halle ist mit sogenannten Schieberegalen ausgestattet und verfügt daher insgesamt nur über zwei Fahrgassen. Zum Zeitpunkt des Brandsausbruchs war die Lagerkapazität der Halle zu 100% ausgelastet.

Aufgrund der Anzahl der eingehenden Notrufe wurde sofort eine umfangreiche Alarmierung durchgeführt. Bein Eintreffen der ersten Kräfte vor Ort war an der Lagerhalle nur wenig Rauchentwicklung erkennbar.

Der zu diesem Zeitpunkt an der Einsatzstelle eingetroffene Prüfingenieur für Tragwerksplanung bestätigt der Einsatzleitung, dass das Gebäude als akut einsturzgefährdet zu beurteilen ist.

Zur Unterstützung waren inzwischen die Feuerwehren aus Wiesbaden (Berufsfeuerwehr und Werkfeuerwehr InfraServ), Frankfurt (Berufsfeuerwehr und Flughafenfeuerwehr),

Von Montagabend bis Mittwochabend wurden insgesamt etwa 50 m³ Schaummittel in das Gebäude eingebracht. Nachdem das Schaummittel aufgebraucht war, wurde mit Wenderohren über das Dach sowie mit Monitoren über die seitlichen Türen weiterhin massiv Wasser in das Gebäude eingebracht, zeitweise zwischen 25 und 30 m³/Minute. Dennoch konnte eine Durchzündung verbunden mit einem Teileinsturz des Daches am Mittwochmorgen um kurz vor vier Uhr nicht verhindert werden.

Nach dem Teileinsturz kam es zu einer massiven Rauchentwicklung mit offenen Flammen. In der Folgezeit konnte das Löschwasser gezielter aufgebracht werden. Dennoch konnte erst am Donnerstagmorgen um 6.32 "Feuer aus" gemeldet werden. Die Nachlöscharbeiten dauerten noch mehrere Tage an.

Die Brandursache konnte bisher noch nicht genau ermittelt werden. Die Kriminalpolizei hat umfangreiche Ermittlungen durchgeführt. Man geht davon aus, dass ein technischer Defekt einer Deckenleuchte das Feuer verursacht haben könnte.

Ein sofort eingeleiteter Innenangriff musste nach wenigen Metern aufgrund der enormen Hitzeentwicklung abgebrochen werden. Das Gebäude war zu dem Zeitpunkt bereits völlig verraucht. In der Folge wurde über die seitlichen Zugangstüren massiv Schaum eingebracht. Auch diese Maßnahme sowie der Einsatz von Überdrucklüftern führte zu keinem Erfolg.

Man entschloss sich daher, über Öffnungen im Dach den Einsatz von Schaum zu intensivieren. Montagabend und im Laufe des Dienstags wurden insgesamt sieben Öffnungen in das Dach geschnitten um so das Gebäude von oben mit Schaum zu fluten.

Darmstadt (Berufsfeuerwehr und Werkfeuerwehr Merck) und Ludwigshafen überwiegend zur Anlieferung von Schaummittel sowie die Freiwillige Feuerwehr Nieder-Olm mit einer Drehleiter an der Einsatzstelle eingetroffen. Insgesamt konnten so sieben Mittelschaumrohre über sechs Drehleitern und einen Gelenkmast über das Dach zum Fluten des Gebäudes vorgenommen werden. Leider führte auch diese Maßnahme nicht zum gewünschten Erfolg.

Großfeuer in einem Mainzer Kühlhaus

Ein Großfeuer in einem Mainzer Kühlhaus entwickelte sich zum schwersten Einsatz der Mainzer Feuerwehr seit dem Großbrand in den Universitätskliniken im April 1988.

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